[PROJECT] SENDEANSTALT
Auf dem Weg zu der volldigitalisierten Universalmaschine “Computer” ist Stück für Stück etwas verloren gegangen – zuerst war es Arbeit mit Maschinen, mit Materialien, mechanisch oder elektronisch. Jetzt ist es Arbeit mit Interfaces auf entfernten, virtuellen Rechenkapazitäten. Zurück bleiben obsolete Maschinen als Relikt vergangener Jahrzehnte. Aber das Obsolete ist auch befreit von dem Zwang der Funktion. Die alten Maschinen sind wie offene Bücher, die heute von ihren Versprechen von damals erzählen.
Ein Rundfunksender besteht normalerweise aus einem unsichtbaren und vernetzten Geflecht aus Technik und redaktionellen Abläufen, die für die Konsument*innen meist unsichtbar sind. Die Videoinstallation “Sendeanstalt” gibt einem Sender einen Körper. Ausgeschiedene Geräte aus der Fernsehtechnik arbeiten autonom und rund um die Uhr an der Erstellung eines Fernsehprogramms. Immer an der Grenze zum technischen Versagen bewegen sich alte Videobandmaschinen hektisch um das nächste geplante Sendeelement auf Sendung zu bringen.
Sendeanstalt (Broadcasting Organization)
A TV station usually consists of an invisible and tightly-woven web of technical and editorial workflows which the consumer usually never sees. The video installation “Sendeanstalt” (broadcasting organization) gives a broadcast station a physical analogy of that. Obsolete machines from the history of TV technology work autonomously around the clock to create a TV program out of archive material. Working at the very limit of breakdown and failure, the old videotape recorders move hectically to get the next planned TV segment on air in time. The entire broadcasting centre is represented as a tower of machines in which the scaffolding also serves as the broadcast antennae.